Hundepower auf 4 Pfoten
Christine Ströhlein
Von der Besitzerin eines sog. „Problem-Hundes“ zur Hundetrainerin… von einem Hund auf zwei, drei, vier, fünf und sechs Hunde… von Mehrhundehalter zur Expertin für Mehrhundehaltung!
Von der Besitzerin eines sog. „Problem-Hundes“ zur Hundetrainerin… von einem Hund auf zwei, drei, vier, fünf und sechs Hunde… von Mehrhundehalter zur Expertin für Mehrhundehaltung!
Häufig sind ja bestimmte, meist sehr schwierige Hunde ausschlaggebend dafür, dass Hundetrainer Hundetrainer werden – und so ist es auch bei mir.
Denn ich bin natürlich nicht als Expertin für (Mehr)hundehaltung auf die Welt gekommen, sondern als Tochter eines Steuerberaters und einer Buchhalterin in der oberfränkischen Bierstadt Kulmbach.
Als Kinder (ich habe noch einen Bruder) lebten bei uns die „üblichen“ Haustiere wie Wellensittich, Meerschweinchen oder Tanzmäuse. Zudem durften jedes Jahr kleine Igel bei uns überwintern.
Die Liebe zu unseren tierischen Mitlebewesen war als schon immer vorhanden! Niemals hätte ich in den 70er-Jahren aber davon geträumt, mit (aktuell) 6 Windhunden (und meist weiteren Pflege- oder Hundepensionsgästen) zusammen meinen Alltag zu leben. Denn erst über eine schwere Krankheit bin ich zu meinem ersten Hund Nicki gekommen (ein Cocker Spaniel), und über einige Umwege und auch negative Lebensereignisse zu meiner heutigen Passion des Hundetrainers.
Ich wollte schon als kleines Kind immer einen Hund, doch irgendwie ließen sich meine Eltern nicht so recht überzeugen – bis ich sozusagen auf ärztlichen Rat einen Vierbeiner verordnet bekommen habe. Damals, in der 7. Klasse, erkrankte ich schwer an einer Lungenentzündung, durfte mehrere Monate nicht in die Schule, geschweige denn Bett oder Haus verlassen (heute nennt man das wohl Lockdown). Und es stand kurzzeitig auch nicht wirklich gut um mich.
In dieser ganzen Phase mussten alle meine damaligen (Klein)Tiere in andere Familien vermittelt werden, weil lange nicht klar war, warum meine Lunge schlapp machte und ob es vielleicht allergische Reaktionen waren. Und als ich wieder gesund wurde, ging es mir natürlich mit dieser neuen Situation nicht gut. Heute würde man sagen, ich war depressiv. Mein mich damals behandelnder Lungenfacharzt hatte den besten Einfall ever mit dem Satz
„Herr Ströhlein, kaufen Sie ihrer Tochter einen Hund!“.
Und die Reise begann…
Von der Besitzerin eines sog. „Problem-Hundes“ zur Hundetrainerin… von einem Hund auf zwei, drei, vier, fünf und sechs Hunde… von Mehrhundehalter zur Expertin für Mehrhundehaltung!
Beruflich ging es dann von der Erziehung kleiner Kinder (in der Fachakademie für Sozialpädagogik Hof studiert, war ich im Anschluss jahrelang Kindergartenleitung) über die Erziehung von Insekten, Spinnen, Affen, Vögeln und Reptilien (als Inhaberin eines Dschungelparks) hin zur Erziehung von Hunden.
Manchmal muss man eben einige Umwege im Leben nehmen, bis man da angekommen ist, wo das Herz eigentlich schon immer hingehört hat .Und das ist bei mir eindeutig die Arbeit mit Hunden!
Mein Seelenhund Paco, der 2006 als „Wanderpokal“ über mehrere Vorbesitzer und Tierheime zu mir kam, hatte extrem große Schwierigkeiten im Alltag. Immer, wenn wir Artgenossen sahen, hing er keifend in der Leine. Er konnte weder alleine bleiben noch ordentlich hündisch kommunizieren, Treffen mit anderen Vierbeinern waren anfangs extrem stressig für alle Beteiligten.
Um ihm in seiner Situation zu helfen, habe ich mich intensiv mit positiver Verstärkung bzw. generell positivem Hundetraining beschäftigt und habe seine Not, die sich in der Leinenpöbelei und vielen anderen Aktionen zeigte, verstehen können. Denn eigentlich war er einfach nur ein extrem sensibler Hund, der keine andere Lösung kannte. Und dies war der Einstieg in eine wunderbare Wandlung vom „Hundeschreck“ zum „Vorzeigehund“.
Leider ist Paco 2020 im Alter von fast 16 Jahren in meinen Armen verstorben, wird aber immer die absolut größte Bedeutung in meinem Leben haben. Ist ER doch der Grund, warum ich heute Hundetrainerin bin und mich in Menschen mit ähnlichen Problemen einfühlen kann.
Seit 2007 bin ich Pflegestelle für den Verein Far from Fear e.V. – und nur zwei meiner aktuell sechs eigenen Hunde sind tatsächlich „gezielt“ bei mir eingezogen.
Dorie war ein absoluter Wunschhund, und Pina hat mich über den schweren Verlust von Paco und Cara (die damals im Abstand von nur 10 Tagen ihrem großen Bruder Paco gefolgt ist) hinweggetröstet. Sie ist nur einen Tag nach Pacos Tod in einem spanischen Tierheim geboren.
Pepe und Vaiana sind geblieben, weil ich während ihrer Zeit auf Pflegestelle gemerkt habe, wie wertvoll sie für meine Hundefamilie sind. Und Mio sowie Aragorn galten als unvermittelbar, ich hätte sie niemals guten Gewissens weitergeben können.
So sind wir aktuell – mit mir – zu siebt, oder zu acht, denn natürlich sind auch immer wieder neue Pflegehunde in meiner Obhut auf der Suche nach ihrer eigenen Für-Immer-Familie!
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